Da das Thema Faszien ja zur Zeit in den deutschen Print- und Onlinethemen im Trend liegt, glauben nun viele Menschen mit der Faszientherapie ein Wundermittel gegen ihre Rückenschmerzen gefunden zu haben. Und in der Tat ist Faszientherapie eine Hoffnung für viele Menschen, die jahrelang erfolglos mit dem Dreikampf Stärken, Dehnen, Spritzen (oder Massieren) behandelt wurden. Der Mythos vom starken Rücken, der keinen Schmerz kenne, ist längst als Werbelüge entlarvt wurden. Dafür brauchte es keener besonderen Studien, es genügte schon der reine Menschenverstand – oder die Lektüre der Sportnachrichten. Neben Tiger Woods und Vladimir Klitschko zählt nach neuesten Meldungen nun auch der Basketballspieler Kobe Bryant der Los Angeles Lakers zu den Menschen, die einen hervorragend trainierten und starken Rücken haben – der ihnen unglaubliche Schmerzen bringt und ihre Karriere vorzeitig beendet. Zitat: “Mein Rücken bringt mich um” (Spiegel online vom 17. November 2015).
Nach der Euphorie über Faszientherapie und Faszientraining kann ich Ihnen heute auch schon einen “Faszienkater” vorhersagen. Der Tag, an dem auch die nächste Wundermethode vermeintlich versagt und Rückenschmerzen oder andere Beschwerden wiederkommen.
Das liegt daran, dass einem Mensch zwar mit Faszienthrapie oft zunächst mal der Schmerz genommen werden kann. Was aber offensichtlich versäumt und verschwiegen wird, ist, dass es dann doch nicht ganz so einfach ist.
Die Beschwerden, insoweit es sich um mechanische Rückenschmerzen handelt, sind daraus entstanden, dass man seinen Körper falsch benutzt. Rundrücken, Schuhe mit Absätzen, zu Enge Hosen, Bauchmuskeltraining, falsche Sitzpositionen und vieles mehr haben Bewegungsmuster und eine Körperstruktur geschaffen, die Rücken-, Schulter, oder Knieschmerzen verursachen.
Daher reicht es leider nicht, sich mal beim Therapeuten abzugeben. Oder planlos nach Massenprogramm auf einer Plastikrolle hin und her zu rutschen. Diese Mode wird schneller wieder untergehen, als der Hula-Hoop Reifen aus den 80ern.
Wer sich dauerhaft schmerzfrei bewegen will, der muss das Problem systemisch angehen. Das heisst, dass man krankmachende, einengende Kleidungsstücke aussortieren muss. Dass man die Wanderschuhe, den Sitzball und den ergnomischen Bürostuhl entsorgt. Und vor allem, dass man sich wieder richtig bewegen lernt.
Bewegung entsteht im Gehirn. Deshalb müssen effiziente, bio-mechanisch korrekte Bewegungsmuster wieder freigelegt oder neu erlernt werden. Das ist ein Lernprozess, hat mit Sport und Fitness aber nichts zu tun.
Da das Thema Faszien zur Zeit sehr beliebt ist, kommen hier leider “Faszientraingsprogramme” und Übungen auf den Markt, die diese Problematik ignorieren.
Hier werden die seit Jahrzehnten bekannten Bewegungen aus der Gymnastik oder dem Zirkeltraining für den unbedarften Kunden noch mal neu verpackt. Ob solche Übungen etwas bringen, oder viele Probleme überhaupt erst schaffen, das lasse ich mal dahingestellt.
Sicher ist aber, dass Sie nicht dazu führen, dass der Übende anschliessend seine Bewegungsqualität im Alltag so verbessert, dass er seinen Rücken und überhaupt sich selbst “artgerecht” benutzt.
Hier aber liegt das Ziel und gleichzeitig das “Geheimrezept” einer auf Dauer erfolgreichen Therapie: Der Patient soll mündig und der Therapeut überflüssig werden. Nur dann kann man sich erhoffen, wieder dauerhaft schmerzfrei zu werden.
In der Senmotic Faszientherapie bekommt der Kunde daher immer begleitend Übungen mit, die seine Bewegungsqualität verbessern. Wie beim Fahrradfahren muss das einmal Erlernte dann auch nicht ständig wiederholt werden.
So gewinnt der Kunde Zeit zum Leben, die er nicht mit “Training” vergeuden muss.
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