Artikel im Focus vom 07 November 2015: Was dem Körper Halt gibt - die Macht der Faszien

Die Aktuelle Ausgabe des FOCUS vom 07. November 2015 hat den Titel: "Was dem Körper Halt gibt - Die Medizin entdeckt die Macht der Faszien". Ähnlich anderer Artikel zu dem Thema kommen hier wieder viele Menschen zu Wort, die durch Faszientherapie von jahrelangen Leiden erlöst wurden. Besonders bemerkenswert, weil im Praxisalltag immer wieder auftretend, ist die Geschichte einer Frau, deren Schmerzen vom Orthopäden als "altersbedingter Verschleiss" abgetan wurden - der aber nach der Behandlung mit Faszientherapie verschwand.

Den Kommentar "damit müssen Sie leben" haben viele meiner Kunden gehört - und wollten dies zum Glück so nicht akzeptieren. 

Es wird auch viel über Faszienrollen (oder "Blackrolls") geschrieben. Viele von Ihnen wissen ja, dass ich kein grosser Fan dieser Plastikrollen bin, da der Nutzer damit einfach zu weit hinter den Möglichkeiten einer richtigen Faszientherapie zurückbleibt. Wem es aber hilft, ein paar erste Schritte Richtung Körpergefühl zu tun und wenn das Ding zusätzlich noch Interesse am Thema weckt - na denn!

Schön ist es, dass es in dem Artikel nicht nur um die Bekämpfung von Rückenschmerzen geht, sondern gerade auch um das Thema Faszientherapie zur Leistungssteigerung im Profi- und Amateursport. Tatsächlich kann ich Sportlern nur dringend empfehlen, sich in die erfahrenen Hände eines kompetenten Spezialisten für Faszientherapie zu begeben. Damit kann nicht nur die sportliche Leistung gesteigert werden - sie können auch Verletzungen besser vorbeugen. Manche Menschen denken, sie sollten zum Therapeuten gehen wenn es weh tut. Tatsächlich ist der beste Moment mit der Faszientherapie zu beginnen dann, wenn gerade alles in bester Ordnung ist. 

Insgesamt also ein schöner Artikel, der nichts wirklich Neues bringt, aber positiv dazu beiträgt, das Thema Faszien in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Als Senmotic Faszientherapeut finde ich natürlich den Teil über "Bewegung und Übungen" wieder grauselig. Es scheint, als mache sich in der Szene immer noch keiner tiefere Gedanken zum Thema Bewegungsqualität im Alltag. Noch zu sehr in den ineffizienten Denkmustern der Fitnessindustrie verhaftet, werden hier wieder Übungen gezeigt.

Was hier noch mal deutlich gesagt werden muss: Es geht nicht ums Üben. Sie können gar nicht so viel üben, wie Sie dann den Rest des Tages wieder falsch machen. Es geht ums Lernen. Sie sollen lernen, es im Alltag richtig zu machen.  Wo doch viele Therapeuten mit so viel Stolz darauf verweisen, dass sie mit dem Nervensystem arbeiten, dann sollte man doch den Gedanken auch zu Ende denken und die im Gehirn liegenden Bewegungsmuster optimieren. Das hat dann mit Fitness nichts mehr zu tun -  sondern mit Bewegungsqualität. Das schöne daran: Echte, gelernte Bewegungsqualität ist wie Fahrrad fahren oder Schwimmen - einmal ins Nervensystem integriert, verliert man die so erworbenen Fähigkeiten auch im Alter nicht. 

So bleibt man jung!

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